Tipps bei Rückenschmerzen – Teil 1

Author: Arne Simonsen | Co-Author: Jan Müller

Rückenschmerzen sind auch in Berlin einer der häufigsten Gründe für den Besuch beim Arzt, Chiropraktor, Physiotherapeut oder Chiropraktiker. Um Ihnen zu helfen Ihre Rückenschmerzen zu verstehen und um Ihnen einfache und effektive Mittel an die Hand zu geben sich selbst zu helfen, haben wir diese vierteilige Serie kreiert. Eine genaue Diagnosestellung und ganzheitliche Analyse Ihres Körpers und Wesens ist leider auch mit dem besten Artikeln nicht möglich. Für diesen Zweck gibt es unsere 45 Minütigen Ersttermine, in denen Sie von unseren Chiropraktoren – Experten für Gelenke, Muskeln und Nerven– ganzheitlich untersucht und behandelt werden. Wir haben unsere Praxis in Berlin. Sprechen Sie uns an!

Häufigkeit von Rückenschmerzen

Rückenbeschwerden gehören für die meisten von uns zum Alltag, bis zu 80% der Deutschen leiden an ihnen, 15% sogar täglich. Es ist allgemein bekannt, dass mangelnde Bewegung, langes sitzen und schlechte Haltung wichtige Faktoren in dieser Volkskrankheit sind.

Quellenangabehttps://de.statista.com |  https://bomedus.com

Ursachen von Rückenschmerzen

Lernen Sie hier mehr über, verschiedene Ursachen von Rückenschmerzen und erlernen Sie wertvolle Tipps, damit Rückenschmerzen nicht zu Ihrem ständigen Begleiter werden.

1.1 Der Psoas Muskel

Ein Hauptgrund für Rückenleiden sind Muskelimbalancen, viele haben schon gehört das schlichtweg ihre unteren Rückenmuskeln zu schwach seien oder sie die Bauchmuskeln trainieren sollten um ihren täglichen Problemen einhalt zu gebieten. Beide Punkte enthalten ein Fünkchen wahrheit, die Ursache für viele Muskelimbalancen liegt jedoch wesentlich tiefer, unterhalb der Bauchmuskulatur.

Bild: der Posas Muskel

Der Psoas Muskel beginnt seinen Lauf an der Vorderseite der Wirbelsäule, tief im Bauchraum, zieht sich durch das Becken, über die Hüfte und endet am am oberen Aspekt des Beines.

Er ist ein sehr starker Muskel dessen Funktion es ist unser Bein an der Hüfte zu beugen, um diese Aktion kraftvoll auszuführen zieht sich der Muskel zusammen. Diese Verkürzung des Muskels geschieht auch beim Sitzen. Da es heutzutage üblich ist acht oder mehr Stunden am Tag zu sitzen, verkürzt unser Psoas Muskel mit der Zeit und kann schnell gereizt werden.

‘Sitzen verkürzt den Psoas Muskel.’

Da der Ursprung dieses Muskels an der vorderen Wirbelsäule liegt, führt eine chronische Verspannung schnell zu Anspannung im unteren Rücken.

Die Rückenmuskulatur agiert wie ein Seil an der Rückseite und hält die Wirbel aufrecht und übereinander, der Psoas ist an der Vorderseite und agiert in die gegengesetzte Richtung.

Erhöht ein Seil den  Zug muss das gegenwirkende Seil ebenso die Last erhöhen. Diese vereinfachte Veranschaulichung erklärt wieso die Rückenmuskulatur häufig als zu schwach wahrgenommen wird, jedoch wird nicht beachtet, dass sie permanent gegen einen sehr kräftigen Muskel gegenwirken muss um uns vor schlimmeren Verletzungen als einem verspannten Rücken  zu schützen.

‘Verspannte Rückenmuskeln schützen unseren Rücken’

Wenn bei einem stark angespannten Psoas Muskel die Rückenmuskulatur nachgibt, erhöht sich die nach vorne gerichtete Wölbung der Lendenwirbelsäule merklich und führt zu einem schmerzenden Hohlkreuz. Somit führt ein Muskel tief im Bauchraum zu einer enormen Menge an Rückenleiden. Diese sind besonders markant nach langem Sitzen und machen sich bemerkbar durch ein unangenehmen Druck in der Hüfte, entweder ein- als auch beidseitig.

3 Tipps für einen entspannten Psoas Muskel

  1. Vermeiden Sie es länger als eine Stunde am Stück zu Sitzen, selbst ein Gang zum Kaffeeautomaten hilft.
  2. Stellen Sie sicher, dass ihre Knie sich tiefer als ihre Hüfte befinden wenn sie sitzen.
  3. Dehnen Sie Ihren Psoas Muskel regelmäßig

Beim Dehnen muss auf folgendes geachtet werden:

  • Beginnen Sie mit dem hinteren Bein auf dem Boden. Später kann es zur Steigerung Richtung Po gezogen werden.
  • Vermeiden sie in ein Hohlkreuz zu fallen, daher ziehen Sie den Bauch minimal ein bevor sie die Übung beginnen.
  • Das Dehnen sollte besonders im Oberschenkel beziehungsweise der Hüfte zu spüren sein.
  • -Schmerzen im Rücken sollten beim Dehnen nicht entstehen. Wenn diese auftreten brechen Sie das Dehnen ab und fragen Sie uns um Rat.

Wie können chronische Rückenschmerzen behandelt werden.

Bei der Behandlung von chronischen Rückenschmerzen ist ein klares eine vorherige gründliche Untersuchung und eine ganzheitliche Herangehensweise ähnlich wichtig, wie das aktive Mitwirken des Patienten. Sie und Ihr Chiropraktor sind hier als ein Team zu verstehen, dass zusammensteht gegen gegen Ihre Schmerzen. Unser Ziel ist es immer langfristige und möglichst schnelle Resultate zu erzielen. Um dies zu verwirklichen braucht es unsere Expertise und eine Ihre aktive Rolle Ihrerseits.

  • Ein gut geplanter Behandlungsplan gibt den Rahmen und ist immer individuell auf Sie abgestimmt.
  • Ausgleichen eines Beckenschiefstandes um eine gleichmäßigere Belastung zu ermöglichen ist oft ein zentraler Pfeiler der Behandlung.
  • Das Justieren der Wirbelsäule wirkt harmonisierend auf Ihren gesamten Körper.
  • Spezielle Dehntechniken und Triggerpunkt Therapie sind oft Teil der Behandlung.
  • Die Optimierung des Zusammenspiels der Kinematischen Kette (Fuß, Knie, Hüfte, Becken, Wirbelsäule) schafft langlebige Ergebnisse.

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2796950/
https://www.yoganatomy.com/psoas-resources/
https://thebalanceguru.wordpress.com/2011/05/01/the-proper-care-and-feeding-of-your-psoas-muscle/
http://kdbodywork.com/muscle-spotlight-psoas/