Worin liegt der Unterschied?
Chiropraktor & Chiropraktiker
Was unterscheidet Chiropraktoren von Chiropraktikern? – Der Beruf des Chiropraktors ist in Deutschland weitestgehend unbekannt. Häufig wird er verwechselt mit dem bislang verbreiteteren „Chiropraktiker“. Dabei sind die Unterschiede immens.
Chiropraktor: Universitär geschulte Behandler mit viel Erfahrung
Obwohl sie in Deutschland kaum bekannt sind, bilden Chiropraktoren weltweit gesehen nach der Human- und der Zahnmedizin die drittgrößte medizinische Berufsgruppe. In den USA gibt es mittlerweile über 65.000 Chiropraktoren, im Vereinigten Königreich rund 4.000, in Deutschland etwa 150.
Chiropraktoren haben sich fünf bis sieben Jahre im Vollzeitstudium ausbilden lassen
Wenn Sie auf einen Chiropraktoren stoßen, können Sie sicher sein, dass er ein fünf- bis siebenjähriges Vollzeitstudium an einer ausländischen Universität absolviert hat. In Deutschland gibt es den Studiengang zum Chiropraktor nicht, was einer der Hauptgründe für die niedrige Zahl der Chiropraktoren hierzulande ist.
Die meisten in Europa arbeitenden Chiropraktoren haben in den USA, im Vereinigten Königreich oder in Frankreich studiert. Während des intensiven Studiums wird in den ersten zwei bis drei Jahren ein fundiertes medizinisches Wissen vermittelt, anschließend werden chiropraktische und manualtherapeutische Techniken gründlich erlernt und verfeinert, um sie patientengerecht anwenden zu können.
Gründliche und ganzheitliche Diagnostik an einer medizinischen Schnittstelle
Um zum Chiropraktor zu gehen, brauchen Sie keine Überweisung – eine gründliche Diagnose ist ein wesentlicher Teil Ihres ersten Termins.
Intensiven Einblick gibt es auch in alle relevanten medizinischen Fachgebiete wie die Orthopädie, Neurologie, Innere Medizin, Kinderheilkunde und Radiologie. Über vier Jahre erlernen Chiropraktoren das gründliche Auswerten von Röntgenbildern und MRTs, sodass sie fundierte Expertise mit einer ganzheitlichen Herangehensweise verbinden können.
Nach Abschluss des Studiums sind Chiropraktoren Experten für die Diagnose von Beschwerden der Gelenke, Muskeln, Nerven und Faszien. Sie sind in der Lage, individuelle Behandlungspläne aufzustellen und Sie als Patientin oder Patienten behutsam durch den Prozess der Genesung zu leiten. Idealerweise fungieren sie als Bindeglied zwischen Orthopädie, Neurologie und Innerer Medizin.