Simon Munch

Interview

Wie bist du zur Chiropraktik gekommen?

Da mein Vater seit über 40 Jahren ein sehr erfolgreicher Chiropraktiker in Deutschland ist, hatte ich schon sehr früh Kontakt mit dem Beruf. Im Alter von 2 Tagen habe ich meine erste Behandlung erhalten. Anfangs wollte ich gar nicht Chiropraktik studieren, aber dann bin ich nach Barcelona gezogen, um es auszuprobieren. Das erste Semester war sehr schwierig für mich und ich war kurz davor aufzuhören. Ich wusste schlichtweg nicht, ob es der richtige Beruf für mich war. Also versprach ich mir selbst, dass ich aufhören kann, aber erst wenn ich es zu 100 Prozent probiere. Je mehr ich es ausprobierte, desto mehr verliebte ich mich in die Chiropraktik und 5 Jahre später habe ich erfolgreich mein Studium abgeschlossen. Das, was mich an der Chiropraktik am meisten interessiert, ist, dass man nur mit seinen Händen einen solch großen Einfluss auf andere Menschen und deren Gesundheit haben kann. Für mich ist es meine Berufung.

Was ist heute dein Verständnis von Gesundheit? Was ist ein gesunder Mensch?

Meiner Meinung nach kann ein Mensch nur vollständige Gesundheit erlangen, wenn sein Nervensystem reibungslos funktioniert. Das Nervensystem ist die Hauptzentrale des Körpers und für alle lebenswichtigen Funktionen verantwortlich. Nur wenn wir den Menschen von den Blockaden (Subluxations) lösen, kann er sein volles genetisches Potenzial erreichen. Nicht umsonst hat Sokrates (469-399 BC) schon gesagt: „Wenn du Gesundheit suchst, schau zuerst auf die Wirbelsäule.” Das ist der erste Weg, den jeder Mensch eingehen sollte, wenn er möchte, dass es ihm besser geht. Aber das ist lange nicht alles. Eine gute Ernährung, viel Sport und eine mentale Ausgeglichenheit gehören auch dazu, wenn man sein genetisches Potenzial erreichen möchte. Wenn man regelmäßig zu einem Chiropraktiker geht, sich sehr gesund ernährt, regelmäßig Sport macht und noch dazu etwas für seine geistige Gesundheit macht, lebt man besser als 99% der restlichen Bevölkerung.

Aus welchen Gründen kommen Menschen zu dir in die Praxis?

Grundsätzlich kommen alle Patienten zu mir, weil sie Schmerzen haben. Am häufigsten sehe ich Patienten mit Rückenschmerzen, meistens in der Halswirbelsäule, aber auch im unteren Rückenbereich. Oft haben Patienten Schmerzen, die bis in die Extremitäten reichen, wie beim klassischen Ischias, ausgelöst durch einen Bandscheibenvorfall. Oft sehe ich Menschen mit Extremitätenschmerzen, zum Beispiel Knieschmerzen oder Schulter- und Handgelenksschmerzen. Häufig kommen Patienten auch zu mir, weil sie Migräne haben oder auch weil sie ihre allgemeine Gesundheit verbessern möchten. In den meisten Fällen, kommen die Patienten wieder, um das Erreichte instand zu halten.

Was macht die Chiropraktik für dich so besonders?

Was mich am allermeisten fasziniert, ist, dass ich nur durch meine Hände, ohne äußerliche Hilfsmittel, einen solch großen Effekt auf die Gesundheit meiner Patienten haben kann. Ich bin fasziniert von dem Wirkungsgrad der Chiropraktik und wie die Patienten sich nach nur ein paar Behandlungen ganz anders fühlen.

Wie siehst du dabei deine Rolle als Therapeut?

Mein Ziel ist es, eine individuelle, spezifische und sichere chiropraktische Behandlung anzubieten, um die Funktion der Wirbelsäule und des Nervensystems sowie das Wohlbefinden (seelisch als auch körperlich) meiner Patienten zu verbessern. Auf einer tieferen Ebene ist es mein Ziel, den Menschen zu helfen und sie dabei zu unterstützen, eine größere Selbstliebe zu entwickeln.

Was meinst du hier mit „Struktur“? Und was bedeutet es in diesem Zusammenhang, sich selbst zu erkennen?

Der Patient nimmt nur wahr, wie man den Körper berührt, bewegt und justiert. Wie ist die eigene Sicht? Was genau macht man eigentlich mit dem Körper? Als Chiropraktiker kümmere ich mich um zwei Dinge: die Funktion der Wirbelsäule und die des Nervensystems. Ich tue das, indem ich Subluxationen aufspüre und korrigiere. Eine Subluxation ist ein Wirbel mit einer abnormalen Bewegung, in der Regel eine Hypomobilität, die eine Veränderung im Nervensystem und der Energie im Körper verursacht. Dies beeinträchtigt die allgemeine Propriozeption und die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulierung. Ich stelle diese Subluxationen fest, indem ich die Wirbelsäule auf Bewegungseinschränkungen abtaste. Sobald ich die Subluxation entdeckt habe, korrigiere ich sie mit einer Justierung. Eine Justierung ist eine sehr schnelle und spezifische Bewegung, die ich mit meinen Händen an dem Wirbel ausübe, der sich nicht bewegt, um die Beweglichkeit des Segments wiederherzustellen und das Nervensystem zu entlasten. Nur dadurch kann das Nervensystem reibungslos funktionieren, wodurch wir eine bessere Funktion und Gesundheit des Körpers erlangen können.